Nachrichten auf dem Anrufbeanworter?

Sascha Kronberg
Ich werde oftmals von Euch gefragt "Wie muss meine Nachricht auf dem Anrufbeantworter sein, damit der Kunde zurückruft?". In dieser Episode gehen wir auf das Für und Wider ein, Nachrichten zu hinterlassen.
Es gibt sicherlich immer gute Gründe, jemanden eine Nachricht auf der Mailbox oder dem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Genauso gibt es zwei Lager – Befürworter und Gegner dieser Praxis. Ich möchte mit Euch beide Positionen betrachten und das Für und Wider gegeneinander Abwegen.

Nachrichten bei bekannten Geschäftspartnern

Kommen wir mal zu dem offensichtlichsten: Wenn immer Ihr eine bestehende Beziehung zu Eurem Gesprächspartner habt, dass ich das auch völlig in Ordnung eine Nachricht zu hinterlassen. In diesem Falle fühlt sich Euer Kunde nicht unwohl (sollte er zumindest) und selbst wenn er nicht zurückruft, Ihr könnt dabei nichts verlieren. Im Gegenteil: Hinterlasst Ihr keine Nachricht, dann kann auch niemand zurückrufen. Es sei denn, er assoziiert Euren verpassen Anruf mit Eurer Nummer und ruft schon deswegen zurück.

Nachrichten bei Unbekannten

Aber nehmen wir mal den Fall eines SDRs, jemanden, der am Telefon hauptberuflich neue Opportunities qualifiziert und Unternehmen gezielt anspricht. Auf der Suche nach dem Entscheider stößt unser Held auf die Mailbox des gewünschten Entscheiders und steht jetzt vor der Wahl, dem noch Unbekannten eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf hinterlassen zu können – oder eben nicht.
Manche Firmen haben in Zeiten des Datenschutzes sogar sehr merkwürdige Ansichten; manche dürfen ohne schriftliche Genehmigung keinen unbekannten möglichen Geschäftspartner anrufen. Andere Firmen beschränken die Anzahl auf einmal. Obwohl es grundsätzlich nicht verboten ist, Unternehmen anzurufen, sollte man ein berechtigtes Interesse seitens des Kunden vermuten.
Was passiert denn also nun, wenn ich eine Nachricht hinterlasse: 

"Hallo Herr Müller, mein Name ist Timo Schröder; es geht darum, wie Sie Ihre Verkäufer befähigen, mehr zu verkaufen; bitte rufen Sie mich zurück unter...".

Was kann daran verkehrt sein? Auch wenn Ihr der Meinung seid, dass jedes Unternehmen eure Software braucht; es kommt vor, dass der Mensch auf der anderen Seite des Anrufbeantworters es nicht so sieht. Immer wenn ich Nachrichten erhalte, dann recherchiere ich kurz im Internet, ob es sicht lohnt, zurückzurufen. Bei meiner Recherche interessieren mich zwei Dinge: Wer ist dieser Typ und worum könnte es gehen. Wenn Ihr schon so nett sied und mir sagt, dass Ihr was verkaufen wollt, dann rechnet lieber nicht mit einem Rückruf. Ihr braucht es dann auch nicht noch mal zu probieren, denn ich weiß ja, was Ihr wollt und ich möchte es gleich mal abkürzen. Kein Interesse. Nun könnte es aber auch sein, dass ich die Situation verkenne. Vielleicht würde ich Eure Software tatsächlich zumindest ausprobieren, da unser System schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. 
Es ist nicht das Produkt, das ich scheue, ich habe nur keine Lust auf ein plattes Verkaufsgespräch.
Ich habe keine Lust, mir einen Schwall von unfassbaren Features anzuhören und mir danach eine E-Mail durchlesen zu müssen. Ich habe keinen Nerv auf einen langen Prozess. Mich flasht es nicht – aber ich kenne schließlich auch keine Details.Wäre es also nicht besser, den Überraschungsmoment aufzuheben, um einen guten ersten Eindruck zu machen? Überlegt selbst, wenn Ihr in der Kundenrolle seid. Würdet Ihr den Versicherungsvertreter zurückrufen, wenn Ihr abends nach Hause kommt und diesen auf Euren privaten Anrufbeantworter habt? Eher nicht. Aber vielleicht gibt es doch gute Gründe; kommentiert gerne oder schreibt mir eine Nachricht.